Ein Ausflug zum Maisinger See führt zu einem verlandeten Gewässer nahe Maising, das in Pöcking zu Hause ist. Die Historie des Sees reicht weit zurück. Schon um 1680 wurde das Gewässer von Mönchen angelegt, die den See in erster Linie für die Fischzucht nutzten. Die Ereignisse der Vergangenheit hatten die Mönche geprägt. Der 30-jährige Krieg löste in der Region mehrere Hungersnöte aus. Diese Hungersnot kostete unter der Bevölkerung viele Opfer. Es war wichtig, neue Nahrungsquellen zu erschließen. Die Idee für den Maisinger See war geboren.
Adresse: | Jägersbrunn 4, 82319 Starnberg |
Fläche: | 10 ha |
Länge: | 1,2 km |
Breite: | 300 m |
Koordinaten: | 47° 58′ 47″ N, 11° 16′ 46″ O |
Der Maisinger See eine Wasserlandschaft wie aus dem Bilderbuch
Über mehrere Jahrhunderte hinweg fügte sich der See nahtlos in seine Umgebung ein. Bis heute ist an diesem Ort ein Moorbiotop entstanden, an dem viele einheimische Vögel eine Heimat gefunden haben. Die Größe der einstigen ursprünglichen Wasserlandschaft lässt sich heute allerdings nur noch erahnen. Der Schilfwuchs begünstigte eine Verlandung des Sees. Deshalb ist heute nur noch ein Bruchteil des einst wesentlich größeren Gewässers übrig.
Dennoch stand der Maisinger See bis vor einigen Jahren im Zeichen der Fischzucht. Einmal pro Jahr wurde im Oktober das Wasser abgelassen, damit die zur Frühjahrszeit eingesetzten Schleie und Karpfen entnommen werden konnten. Allerdings war nur noch von einer passiven Fischzucht die Rede, da das Schicksal der Tiere über das halbe Jahr hinweg ihnen selbst überlassen wurde.
Die Tiere wurden dementsprechend nicht durch Menschenhand gefüttert, führten dennoch ein angenehmes Dasein im See. Dem kulinarischen Erfolg schadete dieses Konzept übrigens nicht. Ganz im Gegenteil: weit über den Landkreis hinaus erfreuten sich die Karpfen aus dem Maisinger See großer Begeisterung. Feinschmecker entdeckten die Fischkreation für sich. Dennoch gehört die Delikatesse heute der Vergangenheit an.
Badefreuden und Eislaufvergnügen
Zur Sommerzeit begeistert der See als Badeoase. Erreichen die Temperaturen im Winter ihren Tiefststand, fühlen sich Wintersportler von der in einen See verwandelten Eisläuffläche magisch angezogen. Denn das Geheimrezept des Maisinger Sees ist die geringe Tiefe, dank der die Wassertemperatur schon im Frühsommer badetaugliche Werte erreicht. Im Gegenzug ist das Gewässer einer der ersten Seen am Starnberger See, der zur kalten Jahreszeit zufriert.
Tierisch schöne Begegnungen an Maisinger See
Eine tierische Bedeutung wird dem Maisinger See auch als Brut- und Raststätte von seltenen Vogelarten zuteil. Der Maisinger See ist sogar eines der ältesten Naturschutzgebiete in Bayern, in dem schon seit Beginn der 1940er Jahre die erste bayerische Lachmöwenkolonie unter Naturschutz steht. Die heute insgesamt 122 Hektar große Fläche besteht heute zu etwa zehn Prozent aus der offenen Seefläche und zum Großteil aus Sumpf und Moor. Auch in diesen Mooren sind mittlerweile zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten wie Breitrandkäfer oder das Sumpf-Glanzkraut angesiedelt. Deshalb ist der Maisinger See von besonders großem Wert für den Arten- und Biotopschutz.
Eine Wanderung um den Maisinger See
Für Aktivurlauber ist der Maisinger See ein beliebtes Wanderziel, das eine interessante und abwechslungsreiche Tour verspricht. Ob im Frühjahr, Sommer, Herbst oder Winter – zu jeder Jahreszeit fasziniert das Gewässer durch seinen Baum- und Schilfbestand mit einem imposanten Farbspiel. Der Wanderweg ist auch für Wanderanfänger keine große Herausforderung und relativ ebenerdig. Deshalb ist der Wanderpfad sogar für Familien mit Kinderwagen zugänglich. Sie beginnen die Wanderung Auge in Auge zum Gasthaus Ludwig in Maising.
Bitte orientieren Sie sich an dem Weg in Richtung Maisinger Seehof, bevor Sie sich in östlicher Richtung orientieren und den See samt Naturschutzgebiet im Uhrzeigersinn umrunden. Dieser Wanderweg gibt einen atemberaubenden Ausblick auf den See frei. Daran schließt sich ein Fallbach ein, von dem das Auinger Moos nicht mehr weit entfernt ist. Haben Sie den Bauernhof passiert, erblicken Sie nach der Überquerung eines kleinen Waldstücks auch schon die Häuser von Jägersbrunn. Orientieren Sie sich nun an der kleinen geteerten Straße, bis Sie nach Maising zurückkehren.
Der Maisinger See: ein Paradies auf Erden
Der Maisinger See ist ein ganz besonderer Ort. Auf Schritt und Tritt erkunden Sie eine Naturlandschaft, deren Schönheit kein Maler auf Papier bannen könnte. Hier herrscht eine friedvolle Stimmung. Nur hin und wieder ist das Zwitschern der an dem Gewässer lebenden Vögel zu vernehmen. Dieses Gewässer ist ein Ort voller Magie, für den die Bezeichnung "Paradies auf Erden" nicht übertrieben erscheint. Sie erreichen die Wanderregion, indem Sie die nächstgelegenen S-Bahn-Stationen in Starnberg und Possenhofen nutzen. Wählen Sie den Weg von Starnberg über die Maisinger Schlucht bis zum See, müssen Sie zwar etwas weiter laufen. Doch dieser Weg präsentiert sich naturlandschaftlich von einer besonders spektakulären Seite. Bei einer Anfahrt mit dem Auto fahren Sie von München aus auf der A95, um am Kreuz Starnberg nach Starnberg abzubiegen. Nach dem Ende der Autobahn verweilen Sie auf der B2, um hinter Neusöcking nach Andechs und Perchting abzubiegen. Haben Sie die Staatsstraße hinter sich gelassen, sind Sie schon nach wenigen Minuten in Maising angelangt.