Kloster Bernried


Auf Ihrer Reise zum Kloster Bernried lernen Sie ein ehemaliges Kloster der Augustiner-Chorherren kennen. Heute befindet sich das Gotteshaus im Besitz der Missions-Benediktinerinnen im bayerischen Bernried am Starnberger See. Die Anfänge des Klosters gehen schon bis auf das 12. Jahrhundert zurück. Bis heute vereint das Gotteshaus eine Vielzahl interessanter Sehenswürdigkeiten unter einem Dach. Dieses Wechselspiel aus Geschichte zum Anfassen, sehenswerten architektonischen Details und der Gastfreundschaft des Bildungshauses zeichnen das Kloster Bernried als beliebtes Ausflugsziel aus.

Kloster Bernried Kloster Bernried auf der Karte
Adresse: Klosterhof 8, 82347 Bernried am Starnberger See
Gründung: 1121

Das Kloster Bernried: gestern und heute

Die Anfänge des einstigen Klosters der Augustiner-Chorherren gehen bis auf das Jahr 1120 zurück. In diesem Jahr entschied sich das Grafenpaar Adelheid und Otto von Valley dazu, auf dem Grund und Boden ihres kleinen Jagdschlosses ein Stift zu erbauen. Damit war der Augustiner-Chorherrenstift ins Leben gerufen. Die vor Ort lebende Priestergemeinschaft gründete direkt vor Ort und im weiteren Umfeld unterschiedliche Pfarrereien. Diese pastorale Arbeit setzt sich bis heute fort.

Eine Blütezeit erlebte das Stift unter der Leitung von Propst Mansuetus Resch zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Dieser Geistige setzte sich engagiert dafür ein, eine Vielzahl an Stiftsgebäuden zu restaurieren sowie Kunst, Kultur und Wissenschaft zu fördern. Als Folge der Säkularisation wurde wurde das Gotteshaus im Jahre 1803 aufgelöst. Nur wenige Jahre später entschied sich Ignaz Graf Arco um 1810 dafür, Stift sowie Ländereien zu kaufen und das einstige Kloster in ein Schloss umzugestalten. Doch während des Zweiten Weltkriegs war die Münchner Orthopädische Klinik in dem Gebäude untergebracht.

Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wandelte sich das säkularisierte Augustiner-Chorherren-Stift wieder zu einem Kloster. Missions-Benediktinerinnen aus Tutzing kauften die Anlage, um in dem Komplex eine Haushaltungsschule samt Internat ins Leben zu rufen. Nur wenige Jahre später erschufen die Bewohnerinnen ein Vorseminar für soziale Frauenberufe, die einen Abschluss mit Fachschulreife ermöglichten. Bereits seit den 1960er Jahren kooperieren die Schwestern mit den Einwohnern und Bürgermeistern zur Verbesserungen der sozialen Struktur in der Gemeinde Bernried. Erstmals wurde ein von einer Schwester geleiteter Kindergarten eröffnet. Schwestern leisten vor Ort Krankenpflege, an die sich häufig ambulante Krankenpflege anschließt. Durch diese Initiative wurde im Kloster Bernried ebenfalls ein Hospizverein gegründet, der heute eine ambulante oder stationäre Betreuung ermöglicht. Seit der Auflösung der Frauenfachschule und Haushaltungsschule zu Beginn der 1970er Jahre leiten die Missions-Benediktinerinnen mittlerweile das Bildungshaus St. Martin.


Sehenswürdigkeiten innerhalb der Anlage

Das Kloster Bernried und die katholische Pfarrkirche St. Martin sind untrennbar miteinander verbunden. Von 1122 bis 1803 wurde das Gotteshaus als Stiftskirche Bernrieder Augustinerchorherren genutzt. Nachdem der Kirchturm im Jahre 1734 einem Blitzschlag zum Opfer fiel, wurde dieser Teil der Pfarrkirche einige Jahre später wieder neu erbaut. Neben dem Barocksaal hat sich der Klosterhof zu einem beliebten Treffpunkt von Gästen und Gastgebern entwickelt, die hier an einem um 1860 errichteten Ort verweilen. Das unverkennbare Highlight ist zweifelsohne das Schlossrondell, in dem für damalige Zustände exotische Platanen gediehen. Das Torbogengebäude des Klosters Bernried hat eine besondere Bewandtnis. Das einstige Refugium des "Torwarts" wurde Anfang des 19. Jahrhunderts sogar für längere Zeit als Schulhaus genutzt. Heute erinnern nur noch Geschichtsbücher daran, dass auf der anderen Seite des Torbogens einst Wagenremise und Marstall aufgebaut waren.

Der Wilhelmina-Busch-Woods-Stiftungspark ist nur einen Steinwurf vom Kloster Bernried entfernt. Diese Parkanlage befand sich ab dem 11. Jahrhundert bis zum Eintreten der Säkularisation ebenfalls im Besitztum des Bernrieder Klosters der Augustiner-Chorherren. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wandelte der Königliche Oberhofgärtner Carl sowie sein Sohn Carl Josepf von Effner die Grünanlage in einen Englischen Landschaftsgarten um. Das gelungene Zusammenspiel aus Solitärbäumen, Büschen und Wiesen ist wie dafür geschaffen, um an diesem Ort die Seele baumeln zu lassen.


Besonderheiten: ein Kloster als Bildungshaus

Schon seit Anfang der 1970er Jahre wird das Kloster Bernried in einem Atemzug mit dem Bildungshaus St. Martin genannt. Dieses Bildungshaus mit kirchlicher Erwachsenenbildung zielt darauf ab, ein ordenseigenes Jahresprogramm zu organisieren. Sinn und Zweck dieses Jahresprogramms ist es, interessierten Personen eine Fortbildung im kommunikativen, spirituellen und religiösen Bereich sowie zur Stärkung der Persönlichkeitsentwicklung zu bieten. Außerdem werden im Bildungshaus Gästegruppen willkommen geheißen.

Die hauseigene Bibliothek präsentiert sich als öffentliche Leihbibliothek. In der Lehrküche werden regelmäßig neue Schüler ausgebildet. Auf diese Weise interpretieren die Gastgeber des Bildungshauses benediktinische Gastfreundschaft auf ihre eigene Weise. Sie laden interessierte Menschen dazu ein, die Kultur des Klosters und einstigen Augustinerchorherrenstiftes hautnah zu erleben. Damit möchten die Bewohner des Klosters Bernried einen wichtigen Beitrag leisten, um Gäste zur Ruhe kommen zu lassen oder zu sich selbst und Gott zu finden.


Anfahrtstipps in Richtung Kloster

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um zu dem Gotteshaus zu gelangen. Anreisen mit dem Pkw sind über die A95 von München nach Garmisch empfehlenswert, die Sie an der Ausfahrt 7 nach Seeshaupt verlassen. Hier verläuft die Staatsstraße 2064 in Richtung Seeshaupt, bis sich in der Ortschaft Seeshaupt eine Abzweigung nach Bernried anschließt. Eine weitere Option ist eine Anreise mit der Bahn, da sich in Bernried ein eigener Bahnhof befindet. Dieser Verkehrsknotenpunkt wird regelmäßig von einer Regionalbahn angesteuert, die München und Penzberg miteinander verbindet. Von der Bahnhofsstation benötigen Sie noch einmal eine Viertelstunde, um fußläufig zum Kloster zu gelangen. Außerdem stehen am Bahnhofsgelände Taxis bereit. Die S6 pendelt zusätzlich zwischen München und Tutzing. Ab Tutzing fährt regelmäßig die Buslinie 9614 bis in Richtung Bernried. Haben Sie mit dem Bus die Endhaltestelle Penzberg erreicht, sind Sie schon nach fünf Minuten zu Fuß an dem Bildungshaus angekommen. In den Sommermonaten fahren außerdem regelmäßig Schiffe der Starnberger Seenschifffahrt das Städtchen Bernried an. Von der Schiffsanlegestelle ist das Bildungshaus nicht weit entfernt.